Veröffentlicht am 02.05.2025

Deutschlands BESTER Bau-Influencer. Mit Michél-Philipp Maruhn von Digitalwerk

Michél hat die Baubranche fast durchgespielt: in den Bau eingestiegen mit Möbeldesign und eigener Handwerksgruppe, dann Start-up-Gründer in der Bau-Supply-Chain mit Roobeo (später fusioniert zu Conpur) und heute der beste und erfolgreichste Influencer für den Bau- und Immobiliensektor in Deutschland mit seiner Medienmarke “Digitalwerk”.

Kaum einer hat so einen breiten Blick auf die Branche wie er. Wir sprechen über:

Geburt und den Aufstieg von Digitalwerk mit 40.000+ monatlichen Nutzern

Aktuelle Herausforderungen und Chancen der Bauindustrie

Die Pionierarbeit mit Roobeo in der digitalen Bau-Lieferkette

Baubranchen-Digitalisierung von früher über heute bis morgen

Die Zukunft des Bausektors

Worauf Bundesbauminister Michél Maruhn seinen Fokus legen würde

Die Medienmarke Digitalwerk und ihr Erfolgsfeldzug

Was während Corona “aus der Not” heraus als Podcast geboren wurde, ist heute weit mehr als das. Podcast, Bau-Video-Dokumentationen aus Deutschland und dem Rest der Welt, E-Learnings und demnächst auch noch ein Festival (in “echt”, nicht digital). Michél hat es geschafft, ein Thema, das seither eher “dröge” behandelt wurde, in neuen Glanz zu hüllen. Über 65.000 Menschen konsumieren die Inhalte jeden Monat, gemessen über alle Angebote und Kanäle, Tendenz steigend.

Die Inhalte leben von interessanten und (Bau-) prominenten Gästen und echter Leidenschaft für das Thema. So schafft Digitalwerk einerseits eine neue “Community” von gleichgesinnten Innovatoren der Branche. Andererseits werden bestehende Branchenmedien stark in Auftritt und Geschäftsmodell herausgefordert.

Roobeo als digitaler Lieferkettenpionier in der Baubranche

Die Herausforderung liegt dem ehemaligen Leistungssportler (Triathlon). Baumaterial so einfach bestellen wie auf Amazon, das war stark komprimiert die Idee hinter Roobeo im Jahr 2018. Diese Vision zu vertreten war gleichbedeutend mit der Verkürzung der dreistufigen Wertschöpfung im Markt und stieß vor allem auf eines: viel Widerstand. Roobeo hat sich daher auch weiterentwickelt: Vom eigenen Onlinehandel über einen Handelsmarktplatz hin zur Prozesssoftware für standardisierte Beschaffungsprozesse im Sanierungsbereich.

Roobeo und ihresgleichen waren (und sind) vielen tradierten Geschäftsmodellen ein Dorn im Auge. Doch in der Retrospektive auch vor allem eines: Ein Dosenöffner für Digitalisierung in der Zulieferbranche. Diese Aufklärungs- und Pionierarbeit hat einige bewirkt – ist aber langfristig keine Basis für ein profitables Geschäftsmodell.

2020 vs. 2025 - was hat sich in der Digitalisierung getan?

Was nach wie vor gleich ist, auch 5 Jahre später: das Buzzword-Bingo. Was sich geändert hat: die Buzzwords (keine Powerpoint mehr ohne “KI” auf jeder 2. Folie). Spaß beiseite: am Beispiel von Handwerker-Softwares kann man sehen, dass der Markt deutlich dynamischer geworden ist. Das Angebot ist nahezu explodiert, auch große Investitionssummen in junge Start-ups mit 8, 12 oder 40 Mio. Euro wurden in den Markt gepumpt. Michél sieht, dass an vielen Stellen die Basics bereits hinter ich gelassen wurden – die Adaption von Software aber trotzdem eine Herausforderung bleibt, die hauptsächlich mit den Nutzern und der Wertschöpfungstiefe zu tun hat.

Es menschelt als nach wie vor in der Digitalisierung der Baubranche. Der finale Durchbruch ist noch nicht da. Eine Erkenntnis jedoch: Ein Großhändler von Baumaterial wird wohl nicht der nächste Branchensoftware-Anbieter. Dafür waren die Initiativen der letzten Jahre zu erfolglos. Die Goldgräberstimmung ist weg, die Frustration der harten Realität hat Einzug gehalten. “Man darf nicht aufhören,” fasst Michél zusammen.

Wann kommt die Wende am Bau?

Nachdem nun bald aller Voraussicht nach das geplante Sondervermögen /-schulden der neuen Bundesregierung zur Verfügung steht, bleibt die spannende Frage, wo und wie das Geld wieder ausgegeben wird. Wie schon im Podcast mit Julia von Truckoo merkt Michél an: Geld zu haben ist gut, die Kapazitäten und Prozesse, das Geld für Infrastruktur wieder auszugeben, wäre besser.

Die große Wende wird 2025 nicht kommen, vielleicht 2026. Doch auch z. B. in Angesicht aktuell wieder steigender Bauzinsen bleibt abzuwarten, ob die Baubremse sich wirklich lösen lässt. Die Bauindustrie an sich stünde bereit, aber noch ist die Situation zu vage, um wirklich eine Prognose abgeben zu können.

Bauminister Michél Maruhn, seine Agenda und Ausblick

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Podcasts stehen noch nicht alle neuen Bundesminister fest, doch ich habe Michél gebeten, nochmal sein “Program” als möglicher Bundesbauminister in den Ring zu werfen. Aus den Gesprächen mit Unternehmen der gesamten Bauwertschöpfungskette hat er dafür bisher viel Input mitgenommen.

Natürlich geht es vor allem um Bürokratieabbau in Genehmigungsverfahren, Flexibilisierung von Arbeitszeitmodellen und den Abbau von Hürden geht, die dem Abbau des Nachholbedarfs im Bau- und Sanierungssektor noch ordentlich im Wege stehen.

Nachhaltigkeit, Wohnungsbau, Infrastruktur: Diese Themen stehen bei Bauminister Michél ganz oben auf der Trend-Liste. Darunter ergibt sich ein breites Feld von Technologien, um diese Trends auf die Straße zu bekommen: Handfestes, wie höhere Vorfertigungsgrade einerseits und Megathemen wie den Einsatz von KI über den gesamten Gebäudelebenszyklus hinweg andererseits.

Spannende Zeiten und sichtbarer Fortschritt an der Innovationsfront

Wertschöpfung in der Baubranche geht nur im kollektiv. Als Treiber für Innovationen in Produkt und Prozess sieht Michél vor allem jene Start-ups, die aus den Wellen der letzten Jahre mit den passenden Ansätzen übrig geblieben sind.

Für diese Unternehmen geht es nun darum, den vielleicht größten Schritt in ihrem jungen Dasein zu machen: raus aus den Hype-Cycles und hin zu robusten Lösungen.

Hätte Hätte Lieferkette Podcast Cover. Ein isometrischer Lkw in gelb und grau, dessen Plane oben offen ist. Daraus springt ein Mikrofon.

Der Baulogistik- &
Supply-Chain-Podcast

mit Lennart Paul