Veröffentlicht am 28.07.2025

Verantwortung, Vertrauen, Veränderung ‒ Mit Patrick Layer von LAYER-Grosshandel

Patrick Layer wollte nie zurück in den Familienbetrieb. Zu eng, zu traditionell, zu wenig er selbst, dachte er. Heute ist er Geschäftsführer von LAYER-Grosshandel, dem Unternehmen seiner Familie. Und redet offen darüber, wie es ist, Erwartungen zu erfüllen, ohne sich selbst zu verlieren. Wie man Verantwortung nicht nur annimmt, sondern gestaltet. Und warum Nachfolge mehr bedeutet als bloß zu unterschreiben. In Folge 11 von „Hätte Hätte Lieferkette“ erzählt er mir, wie es ist, ein Unternehmen mit 140 Jahren Geschichte in die Zukunft zu führen.

Von draußen nach drinnen

Patrick war draußen: Ausland, Start-up, eigene Ideen. Ein Leben fern vom Schraubenregal. Doch irgendwann zog es ihn zurück. Nicht, weil es bequem ist, sondern weil es Sinn ergibt. „Ich wusste während meiner Abwesenheit immer, was bei LAYER passiert. Aber ich war eigentlich raus.“ Als er schließlich einsteigt, macht er klar: Das ist kein gemachtes Nest. „Du übernimmst nicht einfach. Du musst das füllen.“

Diese Ehrlichkeit zieht sich durch unser Gespräch. Er spricht über Zweifel, Gespräche mit seinen Eltern, das Ankommen im Betrieb und über die Verantwortung, die nicht auf dem Papier, sondern im Alltag entsteht.

Verlässlichkeit als Produkt

LAYER verkauft Schrauben, Werkzeug, Arbeitsschutz. Aber eigentlich verkaufen sie etwas anderes: „Unser Fahrer heißt Layer, hat ein Layer-Logo auf dem Bus und der Kunde kennt ihn.“ Patrick meint das wörtlich: Wer liefert, ist Teil der Marke. Nicht nur ein Dienstleister, sondern Beziehungsträger, der Vertrauen bringt.

„Lieferung und Vorrat schlagen Preis.“

Der Satz sitzt. Denn wer nicht liefern kann, verliert. Verlässlichkeit ist kein Extra – sie ist das Geschäftsmodell.

patrick layer

Patrick Layer

"Unser Fahrer heißt Layer., hat ein Layer-Logo auf dem Bus und der Kunde kennt ihn."

Digitalisierung ohne Show

Auch bei der Digitalisierung geht LAYER den eigenen Weg. Keine externen Projekte ohne Anschluss ans Tagesgeschäft. Keine Innovations-Abteilung als Feigenblatt. Stattdessen ein internes Team, ein ehrlicher Blick auf Prozesse und ein klares Ziel: digital sein, weil es besser ist – nicht weil es schicker klingt. „Digital ist für uns kein Projekt. Es ist Teil unserer Identität.“

Familiendruck? Realität.

„Niemand hat es gesagt, aber alle haben es irgendwie erwartet.“ Der Druck, das Unternehmen zu übernehmen, war immer da. Und doch war es Patricks eigene Entscheidung. Die Gespräche mit den Eltern, der Einstieg gemeinsam mit dem Bruder – es ist ein realistisches Bild, das er zeichnet. Eines, das viele aus Familienunternehmen kennen.

Diese Folge ist für alle, die selbst Nachfolge denken (müssen)

Hätte Hätte Lieferkette Podcast Cover. Ein isometrischer Lkw in gelb und grau, dessen Plane oben offen ist. Daraus springt ein Mikrofon.

Der Baulogistik- &
Supply-Chain-Podcast

mit Lennart Paul