Nicht nur was für die Ohren, sondern auch spannende Blogartikel zum Thema Baulogistik und Supply-Chain – von und mit Lennart Paul

Mittelständler gründen Start-ups. Ein Satz, der oft nach einem schönen PR-Bericht klingt, in der Realität aber nur selten funktioniert. Zu viel Corporate-DNA, zu wenig Freiraum, zu viele Reibungsverluste. Doch die Kemmler-Firmengruppe – ein Baustoffriese mit 140 Jahren Geschichte und 2.000 Mitarbeitern – beweist mit Kemmler Solar das Gegenteil.

Ich hatte Sönke Stührmann vom Fraunhofer IFAM in „Hätte Hätte Lieferkette“ zu Gast. Sönke leitet dort das Mammutprojekt „Transportation in Charge“, wo sie mit über 300 E-Lkw im realen Feldversuch untersuchen, wie die Elektrifizierung im Gewerbegebiet wirklich funktioniert. Die Erkenntnisse, die Sönke mir im Gespräch mitgegeben hat, sind glasklar: Wer in der Logistik glaubt, die Umstellung auf E-Lkw sei ein simples „Plug & Play“, der unterschätzt die Komplexität massiv.

Die Baulogistik und die gesamte Supply Chain diskutieren über Digitalisierung, KI-Chips und E-Lkw. Aber die wohl kostbarste und gleichzeitig am meisten vernachlässigte Ressource im Straßen-Güterverkehr sind die LKW-Fahrerinnen und Fahrer. Davon gibt es immer weniger, und Transportunternehmen müssen sich heute schon sehr strecken, um überhaupt Personal zu finden.

Was passiert da jeden Abend auf unseren Autobahnen? Darüber redet kaum jemand. Während zu Hause pünktlich das Prime-Time-Abendprogramm losgeht, beginnt für tausende Lkw-Fahrer das tägliche Glücksspiel. Lotto spielen mit dem Parkplatz: Wer gewinnt, darf schlafen. Wer verliert, riskiert Strafen, Stress und manchmal noch mehr.